“Die Arbeit am inneren Kind ist wesentlich.

Sie ist die Voraussetzung für das Wachstum der Persönlichkeit.”

 Cheryl Richardson, US-amerikanische Autorin und Bloggerin

Die Beziehung zu unserem Vater und die Erfahrungen, die wir in der Kindheit mit unserem Vater und unseren männlichen Vorbildern, Bezugspersonen und Verwandten gemacht haben, beeinflussen unseren Zugriff auf unsere männliche Kraft in unserem Leben maßgeblich. Außerdem formen sie unsere Glaubenssätze, unseren inneren Dialog und unser Verhalten zur Außenwelt in puncto Durchsetzungskraft, Umgang mit Autoritäten, Umgang mit Macht und Stärke, Führungskompetenz, Selbstvertrauen, Entscheidungskraft und Aktivität und wirkt sich besonders auf unser Vatersein, Partnersein und Mannsein aus. Viele Menschen haben in ihrer Kindheit nur wenig Zeit mit ihrem Vater verbracht, weil die meisten Väter ständig arbeiten mussten, um die Existenz der Familie zu sichern und kaum da waren. Andere mussten vielleicht auch ohne ihren Vater aufwachsen und leiden bis heute an diesem Verlust und dem stetigen Gefühl, dass etwas fehlt. Nur wenige haben einen liebevollen, fürsorglichen, geduldigen, zuverlässigen und gütigen Vater erlebt, der ein Fels in der Brandung für die Familie war, sie gestärkt, liebevoll geführt und gelobt hat und der sie die wichtigsten Lektionen des Lebens gelehrt hat. Die meisten Väter sind selbst unausgereifte, traumatisierte und verletzte Kinder, was sich auf ihre Beziehungen, insbesondere auf die Beziehung zu ihrer Partnerin, aber auch auf ihre Beziehung zu den eigenen Kindern auswirkt. 

Manche, mussten einen sehr strengen, autoritären und vielleicht sogar gewalttätigen  Vater in ihrer Kindheit erdulden und Gewalt, seelischen, emotionalen, physischen, sexuellen und psychischen Missbrauch durch ihren Vater oder eine andere männliche Autoritätsperson ertragen. Viele tragen auch noch unbewusst, ungelöste Konflikte und Traumata von  "Familiendramen" in unserer männlichen Ahnenreihe mit sich herum, die endlich erlöst werden wollen.  Überdies erleben wir in unserem Gesellschaftssystem an allen Ecken und Enden Machtmissbrauch durch Autoritäten. Kein Wunder also, dass viele das männliche Prinzip, welches oftmals missbräuchlich verwendet wird, negativ empfinden, das Männliche ablehnen und nicht im Gleichgewicht mit ihrer männlichen Seite sind. 

Lange Zeit hat das männliche Prinzip über das weibliche dominiert, es unterdrückt und damit auch alle Eigenschaften des weiblichen Prinzips. Das nüchterne, logische Denken wurde über das Fühlen und Empfinden gestellt. Naturwissenschaften, haben das Weltbild bestimmt und spirituelle Themen und Zwischenmenschliches wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt und unterdrückt. Jetzt geht es darum, das männliche und das weibliche Prinzip wieder ins Gleichgewicht zu bringen und nicht ins andere Extrem zu verfallen und jetzt das "böse",  männliche Prinzip abzulehnen und zu verteufeln. Jedes Prinzip hat zwei Seiten, auch das Weibliche. Beide Seiten,  das Männliche als auch das Weibliche, sind gleichermaßen wertvoll und notwendig und müssen einfach wieder in ein harmonisches, einander ergänzendes Miteinander und damit ins Gleichgewicht gebracht werden. Es gilt jetzt Kopf und Herz wieder zu verbinden und aus der Kraft der Heiligen Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips, Neues, auf einer neuen Ebene zu erschaffen. 

Du kannst nur in Deine Kraft kommen und Deine Ziele verwirklichen, wenn Du Deine männliche Seite nicht ablehnst, sondern integrierst und wieder das Gleichgewicht in Dir herstellst. Wende Dich jetzt Deinem Vaterthema und Deiner männlichen Seite in Dir zu und befreie Dich von Deinen Blockaden und Denkmustern aus der Vergangenheit, damit Du endlich Dein wahres Potenzial entfalten und in die Tat umsetzen kannst. Jetzt ist energetisch ein ausgesprochen günstiger Zeitpunkt, Deine Krisen zu überwinden, Frieden zu schließen und Dich von Deinem Karma zu befreien, indem Du Dein Herz öffnest und Deine Perspektive erweiterst. Was ist die Wahrheit hinter Deinem Schmerz, Deinen Blockaden und Deiner Selbstsabotage? Wenn es im Außen nicht weiter geht, ist es Zeit den Weg nach Innen anzutreten und uns unseren inneren Blockaden und Themen zu stellen. Sei mutig und öffne Dein Herz für Dich selbst, Dein inneres Kind, Deinen Vater und all die "Täter" da Draußen, denn nur wenn wir bereit sind, das Konzept von Täter und Opfer zu überschreiten, uns nicht mehr an diesen Tisch zu setzen und in das Täter-Opfer-Spiel einzusteigen, uns selbst ermächtigen und bereit sind zu fühlen und hinzusehen, können wir unsere Wunden in uns und in der Welt heilen. Lasst uns gemeinsam voranschreiten in eine neue Zeit, in der das männliche und das weibliche Prinzip gleichermaßen, ihren gleichberechtigten Platz haben und sich auf Augenhöhe begegnen als Gott und Göttin, König und Königin, Mann und Frau. Nur auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt und Wertschätzung für das jeweils andersartige Prinzip, können sich beide Seiten komplementär ergänzen und vereinen und so den heiligen Akt der Verschmelzung und Neuschöpfung bewirken. 

Deine Vera Maria Babic 

@Aura-Li.com

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