"Ein neues Wir erfordert auch sicher auf den "eigenen" Füßen zu stehen!"


Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Selbstvertrauen, Potenzialentfaltung, Gemeinschaft, Bewusstsein, Respekt und Achtung, Hierarchie


"Die Furcht vor der Verantwortung begünstigt die Flucht in die Abhängigkeit."

    (Erich Limpach)


Das "neue Wir" ist in aller Munde. Der Wunsch nach Gemeinschaft, nach Familie und Zugehörigkeit wird mit zunehmender Verunsicherung durch die äußeren Umstände und Ereignisse immer stärker. Außerdem erwachen jetzt immer mehr Menschen und besinnen sich auf ihr wahres Menschsein und darauf, dass wir soziale Wesen sind, welche andere brauchen. um sich entwickeln und unserer Art entsprechend, als soziale Wesen, leben zu können. Wir erkennen immer mehr, den Wert von Gemeinschaft, wollen Verbundenheit, Liebe, Freundschaft und gemeinsame Freude spüren, miteinander sein, uns mit unserem Sein in eine Gemeinschaft einbringen und gemeinsame Ziele verwirklichen. Wir erkennen auch, dass wir viel stärker und erfolgreicher sind und viel mehr erreichen können, wenn wir kooperieren, uns als "Schwarmintelligenz" zusammenschließen und von einem geballten Potenzial und den vielen Vorteilen und schönen Momenten in einer menschlichen Gemeinschaft profitieren.

 

Jetzt entsteht mehr und mehr wieder ein neues Bewusstsein für ein "Wir". Viele Communitys, Gemeinschaften und Gemeinschaftsprojekte werden geboren und die Menschen wenden sich wieder einander zu. Doch in vielen Fällen funktioniert das Zusammenarbeiten und Zusammenleben nicht, weil wir dem Leben in Gemeinschaft entwöhnt und aus unseren natürlichen Strukturen, wie Familie und Gemeinschaft herausgerissen wurden und gar nicht mehr wissen, wie wir mit anderen Menschen in Gemeinschaft überhaupt umgehen sollen. Wir wurden gespalten und isoliert und auf Leistung getrimmt und darauf, besser als der andere zu sein, alles alleine schaffen zu müssen, zu konkurrieren, unsere Ellenbogen auszufahren und uns zu bewerten und zu vergleichen, anstatt uns in unserer Individualität und Andersartigkeit als Geschenk zu begreifen.

 

Außerdem wurden wir auf unnatürliche Art und Weise, durch Kindergarten und Schule, von unseren Familien getrennt und die meiste Zeit unseres Lebens, in Gruppen mit Gleichaltrigen sozialisiert und haben überdies, unsere alten Menschen aus der Gesellschaft verdrängt und sie in Altenheime gesteckt, was so, in natürlich lebenden Gemeinschaften wie beispielsweise bei Naturvölkern gar nicht vorkommt. Da hat man es mit Menschen verschiedener Altersstufen und Generationen zu tun und lernt einen ganzheitlichen sozialen Umgang mit den anderen Mitgliedern verschiedenen Alters, schafft Respekt, Verständnis, Empathie und Verbundenheit, lernt voneinander und findet seinen Platz. Die natürlich gewachsene Hierarchie und das Vorhandensein von Menschen unterschiedlichen Alters in natürlichen Gemeinschaften, gibt den Mitgliedern Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung. Die natürliche Hierarchie wird von ihren Mitgliedern respektiert und als sinnvoll erachtet, während Hierarchien hierzulande abgelehnt und als Folge jahrelangen Machtmissbrauchs durch künstlich geschaffene Hierarchien, in der Gänze bekämpft werden.

 

Auch hier gilt es ein neues Bewusstsein zu entwickeln und Hierarchien nicht per se abzulehnen und zu verteufeln, sondern zu begreifen, dass eine natürlich gewachsene Hierarchie in einer Gemeinschaft wichtig und richtig ist, damit jeder seinen Platz innerhalb seines Verantwortungsbereiches auch einnehmen, sich orientieren und entwickeln kann. Jeder Mensch kann etwas und hat in natürlichen Hierarchien seinen Platz aufgrund von seinem Alter, seiner Erfahrung, seinem Wissen und Können. So ergänzen sich die einzelnen Gruppenmitglieder, wie Puzzleteile eines Puzzles, wenn jeder seinen Platz einnimmt und erschaffen durch die Akzeptanz und Wertschätzung jedes einzelnen Mitgliedes ein großes in sich harmonisches Ganzes, welches Zusammengehörigkeit und Verbundenheit erzeugt. Jedes Puzzleteil ist wichtig und unverzichtbar für das Gesamtbild und keines ist wichtiger oder wertvoller als das andere. Doch nur, wenn jedes Puzzleteil auf seinem Platz ist, kann ein Bild entstehen.

 

Sehr viele Kinder leiden genau unter dieser Verunsicherung, weil die Hierarchien innerhalb der Familie und Gesellschaft keine Sicherheit und Orientierung mehr bieten und durch künstlich erzeugte Hierarchien ersetzt wurden. Die ehemalige Aufgabe der Familie und des eigenen Stammes, wurde mehr und mehr durch das Eingreifen des Staates und seine Institutionen ersetzt. Natürlich gewachsene Gemeinschaft wurde ersetzt durch eine installierte Gesellschaft, die auf der Basis einer künstlich erzeugten Hierarchie und Vormachtsstellung und dominiert von Machtmissbrauch, Materialismus, Spaltung, Entfremdung von unserem Menschsein, unserer Identität und unseren Familien, sowie Leistungsorientierung und Fremdbestimmung durch Institutionen, geregelt wurde. Um also ein neues Wir zu erschaffen, müssen wir auch unser bisheriges Gesellschafts- und Familiengefüge hinterfragen und wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen. Doch wie schaffen wir es jetzt, ein neues Wir zu entwickeln und umzusetzen, welches auch funktioniert?

    

Um ein neues, funktionierendes Wir zu erschaffen, bedarf es primär der Fähigkeit, selbst sicher auf eigenen Beinen stehen zu können und nicht mehr in Mangel und Abhängigkeiten verstrickt zu sein. Menschen, die sich in Gemeinschaft wirklich auf Augenhöhe begegnen, kann es nur geben, wenn die einzelnen Mitglieder einer Gruppe selbst, mündig sind, für sich alleine stehen und leben können und die Verantwortung für sich und ihr Leben eigenverantwortlich übernehmen. Brauchende und Opfer, die weiterhin ihre Verantwortung an andere abgeben und sich an Gruppen anhängen wollen, bloß um nicht mehr allein zu sein und nicht auf eigenen Füßen stehen zu müssen, sind unfair und erzeugen eine Abhängigkeit und ein Gefälle innerhalb des Gruppengefüges, indem sie weiterhin die Verantwortung abgeben und sich zum brauchenden Opfer machen, für das andere gefälligst zu sorgen haben und das kann in einer mündigen erwachten Gesellschaft nicht mehr funktionieren!

 

Erst wenn sich Menschen zusammen tun, die bereits auf eigenen Füßen stehen, kann eine Begegnung auf Augenhöhe stattfinden und eine Win-Win-Situation für alle Seiten entstehen und kein Gefälle von Abhängigkeiten und Unfreiheit, welche die Basis für ein Ungleichgewicht und Machtgefälle erst bilden. So ist es also entscheidend, dass wir bereit sind, uns dahingehend zu entwickeln, dass wir in der Lage sind eigenständig und eigenverantwortlich zu leben, selbständig zu sein und unser Potenzial zu entfalten, um nicht brauchend und aus Angst in eine Gruppe einzutreten, sondern als gebendes und bereicherndes Mitglied, welches sicher auf eigenen Füßen steht!

 

Wichtig ist es außerdem, sich bewusst zu sein, dass in Gruppen selbstverständlich immer Gruppenprozesse ablaufen und Veränderungen stattfinden, die ein eigenes, stetiges Wachstum, Anpassung und Weiterentwickelung erfordern. Dies können wir aber nur leisten, wenn wir sicher auf unseren eigenen Füßen stehen und uns unseres Selbst, unseren Handlungen und Taten und unserem Platz innerhalb unserer Gruppe bewusst sind und bereit sind, uns selbst zu reflektieren, Kritik anzunehmen, uns aber auch abzugrenzen und dort zu behaupten und zu uns selbst zu stehen, wo wir unsererseits etwas zu sagen haben oder etwas umsetzen oder verändern wollen. Eine Gemeinschaft birgt ein unermessliches Potenzial zur Entwicklung und Selbsterkenntnis durch das Vorhandensein von Menschen, die füreinander da sind und uns spiegeln, inspirieren und lehren können und die uns annehmen und respektieren, wie wir sind. 

 

  Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, zu berücksichtigen, dass dauerhaft gelingende Gemeinschaften wachsen müssen und nicht einfach bestimmt und zusammengestellt werden können! Gemeinschaften finden sich und wachsen zusammen und können nicht einfach installiert werden, genau wie in unseren persönlichen Beziehungen. Gleichschwingende und gleichgesinnte Menschen finden sich im Zuge des Resonanzgesetzes ganz automatisch und wir sollten uns wohlwollend Zeit und Raum geben, Gemeinschaft wieder zu üben, zu lernen und wachsen zu lassen. Am besten üben wir das auf der Basis von allem, der Beziehung zu uns selbst, der Beziehung zu unserem Partner und der Beziehung zu unserer Familie. Wie im Kleinen, so im Großen. Erst wenn es im Kleinen, in uns und unseren persönlichen Beziehungen funktioniert, kann es auch in größeren Gemeinschaften funktionieren! Darum ist das Wichtigste, für die Entwicklung und Erschaffung eines neuen Wirs, dass wir in die Eigenverantwortung kommen, erwachsen werden, unsere Themen, unseren Mangel und unsere Abhängigkeiten aus der Vergangenheit lösen, unser Potenzial entwickeln und selbstbewusst unseren Platz einnehmen, um dann anderen, ebenfalls gereiften, mündigen und eigenverantwortlichen Menschen in gegenseitigem Respekt und Achtung voreinander, auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam, mit geballtem Potenzial  wunderbares erschaffen zu können.

 

In diesem Sinne, wünsche ich Dir viel Freude und Erfolg bei der Entfaltung und Entwicklung Deines Potenzials und freue mich auf Dich und auf all das, was wir gemeinsam erschaffen und verwirklichen. Wir werden immer mehr! 

 

Deine Vera Maria Babic

 

@Aura-Li.com

 

https://t.me/verababic

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Philipp (Donnerstag, 10 August 2023)

    Sehr schön geschrieben!

    Finde es auch wichtig, dass jeder ein wenig mehr Verantwortung über sein Leben nimmt.
    Heutzutage wird die Verantwortung so schnell an andere abgegeben,...
    Genau wie bei der Gesundheit,...
    Wie kann man denn die seine Gesundheit einen Arzt überlassen der einen max 2min anschaut.

    LG

  • #2

    Aura-Li (Freitag, 11 August 2023 12:06)

    @Phillip: Lieber Phillip ich danke Dir für Dein Feedback und bin ganz bei Dir mit Deinem Kommentar. Jetzt geht es um Eigenverantwortung in allen Bereichen! Schön dass immer mehr Menschen das genau so sehen und bereit sind die Verantwortung für sich und ihr Leben selbst zu übernehmen.
    Liebe Grüße
    Vera